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Azubis on Tour: Auslandspraktikum in Spanien

Ausbildung oder GapYear? Diese Frage brauchte sich unsere Auszubildende Annika Jann nicht zu stellen. Sie hat beides miteinander verbunden und im 3. Ausbildungsjahr ein spannendes Auslandspraktikum in Spanien auf Palma de Mallorca gemacht.

Normalerweise verbringt Annika Jann ihren Azubi-Arbeitsalltag in der Planungsabteilung. Als angehende Bauzeichnerin entwickelt sie mit CAD-Software detaillierte 2D- und 3D Entwurfsskizzen, Grundrisse oder Detailzeichnungen für Umbaumaßnahmen oder Neubauprojekte. Die GMSH arbeitet als öffentliche Einrichtung im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein. Viele von Annikas Zeichnungen sind daher von Amtsgerichten, Finanzämtern oder Polizeistationen. Alle theoretischen Inhalte lernt Annika im Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg (BBZ-NOK). Als Europaschule bietet das BBZ-NOK über das Erasmus+ Programm Auslandspraktika für diverse Berufsgruppen an. Annika Jann war sofort Feuer und Flamme. Das Ziel stand auch direkt fest: ein Architektenbüro in Spanien. Schnell waren alle Unterlagen beim Erasmus-Programm eingereicht und die Genehmigung von ihrer GMSH-Ausbildungsleitung eingeholt. Im September 2019 ging es für Annika dann endlich nach Spanien. Drei Wochen voller neuer Erfahrungen in einem spanischen Architektenbüro in Palma de Mallorca liegen nun hinter ihr. Was Annika Jann bei ihrer Reise alles gelernt und erlebt hat, erzählt sie Ihnen selbst.

Abenteuer Auslandspraktikum

Mit 30 weiteren Berufsschülern, aus unterschiedlichen Berufsfeldern, und einigen Lehrern saß ich am 12. September 2019 endlich im Flieger nach Palma. Alle waren gespannt auf ihre Ausbildungsbetriebe und konnten es kaum abwarten die Appartements zu sehen, in denen wir die nächsten drei Wochen wohnen sollten. Nach der Landung in Mallorca ging es für uns mit einem Busshuttle vom Flughafen zu unseren Appartements in die Altstadt von Palma. Schon vom Bus aus konnten wir die atemberaubende Kathedrale, die vielen Palmen und einige prunkvolle, mallorquinische Bauwerke betrachten. Doch bevor wir mit unseren Mitbewohnern unser neues Heim betreten durften, teilten uns die Lehrer noch die Busfahrkarten und unsere Praktikumsverträge aus, denn am nächsten Morgen stand uns schon unser erster Arbeitstag bevor.

Arbeiten in einem spanischen Architektenbüro

Zusammen mit einer Klassenkameradin war ich in dem Architektenbüro Breimann und Bruun Espana SL, welches ein Partnerunternehmen des gleichnamigen deutschen Landschaftsarchitekturbüros ist. Dort haben wir anhand von Lageplänen, Grundrissen und Ansichtsplänen Modelle von spanischen Fincas gebaut. So können sich die Kunden ihre neue Immobilie besser vorstellen und zum Beispiel die Lage des Pools anschaulicher diskutieren. Unser Chef sprach zum Glück fließend Deutsch, jedoch mussten wir uns in der zweiten Woche auf Englisch mit der spanischen Architektin verständigen.

Das war definitiv eine coole neue Erfahrung, denn bisher hatte ich bei der GMSH zwar schon Modelle aus Styropor für Landesliegenschaften gebaut, jedoch hatte ich natürlich noch nie mit einer Finca in Hanglage zu tun.

Annika Jann

Modell eine spanischen Finca aus Papier.
Modell eines spanischen Landhauses aus Papier.
Modell einer spanischen Finca aus Papier.

Touren durch Palma und um zu

Nach Feierabend schlenderte ich oft mit den anderen durch die vielen schönen kleinen Gassen, bestaunte die mallorquinisch-gotischen Bauten oder genoss die Sonne am nicht sehr weit entfernten Playa c’an Pere Antoni. Am Abend saßen wir gemütlich auf der Dachterrasse, machten Tapas-Touren durch die Altstadt oder genossen, nach einem Gang über den Nachtmarkt in Palma, die Aussicht auf die majestätisch beleuchtete Kathedrale de la Seu. An den Wochenenden hatten wir genug Zeit, um weitere schöne Orte auf der Insel zu entdecken. Einen Sonntag sind wir zum Beispiel mit einer alten Holzeisenbahn durch die Berge von Mallorca in den kleinen Ort Sóller gefahren. An einem anderen Wochenende wurden wir von unserer spanischen Austauschschülerin, die zuvor drei Monate in Deutschland war, auf eine Bootstour eingeladen. Mit dem Boot ihrer Eltern sind wir auf die Nachbarinsel Cabrera gefahren, wo wir mit ihr ein altes Castell besichtigten und in einer traumhaften Bucht schnorcheln waren. Auf dem Rückweg fuhren wir mit dem Boot noch in eine blaue Grotte, das Wasser war so blau, als hätte jemand blaue Farbe hineingekippt.

Annika Jann vor der spanischen Kathedrale in Palma bei Nacht.
Kathedrale de la Seu in Palma bei Nacht.
Annika Jann unterwegs mit der spanischen Eisenbahn Ferrocarril in Soller.
Alte Holzeisenbahn: Ferrocarril de Sóller.
Annika Jann vor der spanischen Kathedrale in Soller.
Kathedrale Iglesia de San Bartomeu in Sóller.
Annika Jann bei einem Bootsausflug an der spanischen Küste Cabrera.
Bucht an der Nachbarinsel Cabrera.

Annikas Fazit

Insgesamt war dieses Auslandspraktikum für mich eine sehr aufregende und spannende Erfahrung. Das Zusammenleben im Vierer-Appartement hat super funktioniert. Besonders, weil ich vorher schon mit meinen Mitbewohnerinnen durch die Berufsschule befreundet war. Gemeinsame Unternehmungen haben unsere Freundschaft noch gestärkt und wir konnten auch neue Freundschaften mit Austauschschülern aus anderen Berufsfeldern schließen. Zudem konnte ich mich natürlich auch fachlich weiterbilden, denn auch wenn Mallorca den Ruf einer Party-Insel hat, sind dort beeindruckende Bauwerke und bezaubernde mallorquinische Architektur zu finden, die definitiv eine Besichtigung wert sind. Auch das Bauen von Modellen wird mir bestimmt im weiteren Werdegang bei der GMSH zugutekommen.

Ich bin sehr froh, dass die GMSH mir die Möglichkeit geboten hat, an diesem tollen Projekt teilzunehmen!

Annika Jann

Annikas Ziele für die Zukunft

Durch spannende Projekte und viel Abwechslung im Arbeitsalltag konnte ich alle Facetten des Berufs kennlernen. Zudem hatte ich mit dem Auslandspraktikum die Möglichkeit die Arbeitsweise eines anderen Architektenbüros und der Berufsschule in Spanien kennenzulernen. Das bestätigte mir meine Berufswahl. Während der Ausbildung bin ich auf jeden Fall ehrgeiziger geworden, was ich an meinen guten Berufsschulnoten merke. Da mich jetzt die Inhalte wirklich interessieren und ich auch weiß, wofür ich lerne, bin ich definitiv zielstrebiger. Daher möchte ich nach der Ausbildung zur Bauzeichnerin weiter bei der GMSH bleiben und ein duales Studium im Fach Architektur machen. Die Zusage von der GMSH habe ich bereits, jetzt fehlt nur noch die Zusage der Hochschule.

Profilbild von: Natali Fricke

Autor/in

Natali Fricke

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit